Jugend & Medien
Videoprojekt von Jugendlichen erhält Anerkennung durch Kultusminister
kf
28.09.2020
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Für wohlwollende Aufmerksamkeit bis in die Spitzen der Landespolitik hat der „Young-Clip-Award“ der EKHN gesorgt: Am Freitag, 25. September, hatte der hessische Kultusminister Alexander Lorz mit Vertreter*innen aus Kreis, Stadt, Schulämtern und Kirche die Klasse 10aG der Rodgauer Geschwister-Scholl-Schule besucht. Dabei begegnete die Delegation auch dem Reli-Lehrer der Klasse, den Nieder-Rodener Pfarrer Benjamin Graf. Die Schüler*innen hatten erfolgreich am digitalen Jugendmedienprojekt der EKHN teilgenommen.
Video über Folgen von Mobbing
Im Mai dieses Jahres hatten die damaligen Neuntklässler der Rodgauer Geschwister-Scholl-Schule ein Video beim Young-Clip-Award der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eingereicht. Ihr Video „Vom Gemobbten zum Mobber“ überzeugte die Jury: Sie hatte die Schülerinnen und Schüler zu Monatsgewinnern gekürt und nun zum Schluss des Jugendvideoprojekts der ganzen Klasse den „Spirit-Award“ mit einem Preisgeld von 500 Euro verliehen.
Equipment ergänzt
Das blieb indes nicht die einzige Anerkennung mit finanziell positiven Folgen: Schon im Rahmen seines ersten Young-Clip-Projekts mit Konfirmand*innen der Evangelischen Kirchengemeinde Nieder-Roden hatte Pfarrer Graf an verschiedenen Stellen erfolgreich um Zuschüsse für professionelles Equipment angeklopft, das nun noch einmal ausgebaut werden kann.
Finanzielle Unterstützung
In die Reihe der Förderinnen und Förderer reihten sich das hessische Kultusministerium mit insgesamt 3600 Euro Förderung aus Lotto-Erlösen, die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau mit einer Zuwendung von bisher 2000 Euro aus der Kinder- und Jugendstiftung der Landeskirche sowie der Kreis Offenbach bereits mit gut 1000 Euro ein. Auch die Stadt Rodgau und die Sparkasse Dieburg investierten in die Kreativität der jungen Leute im Umfang von je 1000 Euro für die außergewöhnlichen Projekte.
Social-Media-Pfarrer: „Lernen durch Beteiligung und eigenes Engagement“
Zweieinhalb Jahre lang investierte die EKHN Zeit und Geld in den Young-Clip-Award. „Wie können Jugendliche von reinen Internet-Konsument*innen zu Produzent*innen werden?“ lautete nach Lutz Neumeier, Social-Media-Pfarrer der Landeskirche und Mitinitiator des Wettbewerbs, von Anfang an die Leitfrage. Die Antwort war schnell klar: „Mit den Themen, die sie selbst interessieren. Wahnsinnig wichtig“ sei Bildung im medienpädagogischen Bereich heutzutage – und der inzwischen abgeschlossene „Young-Clip-Award“ war ein wesentlicher Beitrag zum Lernen durch Beteiligung und eigenes Engagement.
Gemeinsam Perspektivwechsel vollziehen
So sieht es auch Pfarrer Benjamin Graf als Initiator vor Ort: „Durch die filmische Arbeit sehen die Jugendlichen die Welt anders; sie denken in Rollen, Perspektiven, Szenen und Emotionen. In Szenen zu denken heißt, gemeinsam im Team Perspektivwechsel zu vollziehen“ – und das sei wichtig, um Verständnis für andere und Empathie entwickeln zu können.
„Positives Zeichen, wie Schule funktionieren kann“
Allen voran der hessische Kultusminister Alexander Lorz zeigte sich beim Vor-Ort-Termin an der Schule im Stadtteil Hainhausen angetan von der Kreativität der zwischenzeitlichen Zehntklässler wie vom Engagement des Pfarrers: „Zwei wesentliche Dinge kommen in eurem Projekt zusammen: Die Arbeit mit den für euch nicht mehr ganz so neuen Medien, aber auch der Blick auf die Risiken, zum Beispiel durch Mobbing“, lobte der Minister.
Umgang mit Lebensthemen wird gefördert
Wie gemacht für die Förderzwecke der landeskirchlichen Kinder- und Jugendstiftung sei das Videoprojekt, weil es „die Entwicklung eines eigenen Umgangs mit Lebensthemen fördert und praxisnah versteh- und greifbar macht“, freute sich Steffen Börmel, Geschäftsführer des Landesverbands „Evangelische Jugend in Hessen und Nassau“. „Damit du wächst“, fasste er die Stiftungsziele zum Wohl von Kindern und Jugendlichen zusammen.
Ein „positives Zeichen, wie Schule funktionieren kann“, sieht die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger aus der Perspektive des Kreises Offenbach als Schulträger. „Vielschichtiger und interessanter Reli-Unterricht, der ein wichtiges Thema aufgreift, und Medien, mit denen Jugendliche selbstverständlich umgehen“, seien die Erfolgsfaktoren gewesen.
„Gemeinsam etwas tun heißt, nachhaltig Dinge voranzubringen, die uns wichtig sind – der Schulgemeinde ebenso wie der Evangelischen Kirche als Projektinitiatorin und den Förderinnen und Fördern aus Politik und Wirtschaft“ – in diesem Sinne, so der Rodgauer Bürgermeister Jürgen Hoffmann, hätten Schüler*innen und Pfarrer „das ganz toll gemacht“.
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