Synode berät über Nachbarschaftsräume
DekanatSynode in der Stadtkirche27.06.2022 ds_rk Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Regionale Zusammenarbeit stärken
Dekanatssynode diskutiert über Kooperationen von Kirchengemeinden
Mit der Bildung von Nachbarschaftsräumen hat sich die Dekanatssynode in ihrer jüngsten Sitzung in der Stadtkirche in Darmstadt beschäftigt. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Dr. Annette Laakmann und der Andacht des stellvertretenden Dekans Sven Sabary stellte Christine Schreiber als früheres Mitglied der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) den 74 anwesenden Synodalen die rechtlichen Vorgaben der EKHN zur regionalen Zusammenarbeit von Gemeinden vor. Danach sollen sich Kirchengemeinden zu so genannten Nachbarschaftsräumen zusammenschließen.
Diese Kooperationen werden im Rahmen des Konzentrations- und Entwicklungsprozesses „ekhn2030“ vorgegeben, da die Kirche aufgrund des Mitgliederrückgangs mit weniger Mitteln und weniger Hauptamtlichen auskommen muss. „Was verbindet uns, was machen wir ähnlich?“ könnten laut Christine Schreiber leitende Fragen der Kirchengemeinden in dem Prozess sein, um Synergien zu entdecken und die Chancen von Kooperationen zu nutzen.
Pfarrerin Meike Melchinger von der synodalen Arbeitsgemeinschaft Regionen berichtete mit Hilfe von Karten vom Stand der Gespräche zwischen den Kirchengemeinden im Dekanat. Sie stellte auch darüber hinaus gehende Vorschläge der AG vor, welche Gemeinden Nachbarschaftsräume bilden könnten. Kriterien für Kooperationsräume könnten auch die kommunalen Strukturen sein, sagte sie. „Kirche soll offen, ansprechbar und sichtbar sein“, so Meike Melchinger. Dekan Dr. Raimund Wirth lobte die intensive Vorarbeit und dankte der AG Regionen für ihre aus verschiedenen Perspektiven durchdachten Vorschläge.
Vorstellung zweier Kooperationsräume
Im Dekanat haben sich bereits zwei Kooperationen herausgebildet. Von dem jüngsten Vertrag über ein gemeinsames Gemeindebüro von Andreas-, Matthäus-, Paulus-, Petrus- und Stadtkirchengemeinde berichteten Pfarrer Karsten Gollnow von der Stadtkirchengemeinde und die Vorsitzende des Kirchenvorstands der Paulusgemeinde, Katharina Rauh. In einem lockeren Gespräch auf der Kanzel erzählten sie von den Vorteilen einer solchen Kooperation: von Teamarbeit und Entlastung, von verschlankten Abläufen, von guten neuen Kontakten und viel Schwung für die Zukunft. „Kirche soll innovativ, risikofreudig, öffentlich und kampagnenfähig sein“, so die beiden Vortragenden.
Als zweites stellten Pfarrerin Inka Gente von der Kirchengemeinde Gräfenhausen-Schneppenhausen und der Kirchenvorstandsvorsitzende der Kirchengemeinde Weiterstadt, Otfried Nauß, ihre Zusammenarbeit vor, die bereits vor 20 Jahren begann. Als Vorteile nannten sie „Teamarbeit, mehr Freiheit, Flexibilität und Arbeitszufriedenheit“. 2008 gingen die beiden Gemeinden eine Kooperationsvereinbarung ein. Die Zusammenarbeit sei ein Beispiel dafür, dass eine eher städtisch und eine eher ländlich geprägte Gemeinde gut miteinander harmonieren können: „Vertrauen ist der einzige Weg zur Kooperation.“ Anschließend diskutierten die Synodalen in Kleingruppen über die jeweiligen Gegebenheiten in ihren Nachbarschaften und darüber, wie die weiteren konkreten Schritte aussehen könnten. „Dabei wurde deutlich, dass Einheit in Vielfalt das Dekanat auszeichnet und auch künftig auszeichnen soll“, so der stellvertretende Dekan Sven Sabary.
Einführungen und Verabschiedung
Bei der Tagung wurden Dr. Livia Burkhardt und Petra Riedel nachträglich durch den stellvertretenden Dekan als Mitglieder des Dekanatssynodalvorstands eingeführt, da sie beim Einführungsgottesdienst für Dekane und DSV am 22. Mai in Ober-Ramstadt nicht anwesend sein konnten. Außerdem wurde Freiherr Ernst von Ledebur als langjähriger ehrenamtlicher Vorsitzender des Bauausschusses des Dekanats Darmstadt-Stadt, der zudem 36 Jahre lang Kollektenrechner war, verabschiedet.
Wahlen
Zahlreiche Wahlen standen bei der Tagung der Dekanatssynode ebenfalls auf der Tagesordnung. Gewählt wurde Dr. Mônica Holtz (Paulusgemeinde) als Nachrückerin in die Kirchensynode der EKHN für Horst Baier (Kirchengemeinde Pfungstadt), der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte. Als Stellvertreter der Kirchensynodalen wurden Stefan Huber (Petrusgemeinde) und Sebastian Wolf (Melanchthongemeinde Griesheim) gewählt. Als stellvertretende Mitglieder der Verbandsvertretung der Regionalverwaltung wurden Elisabeth Israel (Kirchengemeinde Nieder-Ramstadt) und Matthias Kalbfuss (Kirchengemeinde Wixhausen) gewählt. In den Diakonieausschuss wurden die Leiterin des regionalen Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg, Edda Haack, Dr. Arne Lankenau von der Evangelischen Hochschule Darmstadt und der Krankenhauspfarrer Dr. Hans-Jürgen Steubing gewählt.
Auch der Kirchenmusikalische Ausschuss hat sich neu formiert, ihm gehören jetzt an: Dr. Livia Burkhardt (Thomasgemeinde), Ortrud Störkel-Lang (Friedensgemeinde), die Dekanatskantorin Gerlinde Fricke und die Dekanatskantoren Burkhard Engelke und Wolfgang Kleber, die hauptamtlichen Kirchenmusiker Christian Lorenz, Stefan Mann, Christian Roß, Johannes Schmidtke und die hauptamtlichen Kirchenmusikerinnen Sigrid Müller und Gudrun Wiediger, Pfarrer Stefan Hucke (Petrusgemeinde) sowie für den Bereich Blechbläser Philipp Klamroth, für Gospelchöre Heike Lahr-Tegel und für Kinderchöre Kathrin Kufleitner.
In den Finanzausschuss wurden Dr. Rainer Hoffmann (Thomasgemeinde) sowie Dekan Dr. Raimund Wirth und der stellvertretende Dekan Sven Sabary gewählt. Dem Dekanatsfrauenausschuss gehören nun Eva-Elisabeth Benz, Ute Michel, Dr. Angelika Oppermann, Brigitte Weber, (DSV) sowie Gerlinde Nintzel, Dorothee Schmidt und Hannelore Teske von den Evangelischen Frauen an. Als Mitglieder des Kindertagesstätten-Ausschusses, für den auch eine Satzung verabschiedet wurde, wurden Pfarrer Uwe Wiegand vom Trägervorstand Dekanatsträgerschaft Darmstadt mit Petra Rasch als Stellvertreterin, Pfarrerin Barbara Themel-Reith von der Trägerkonferenz Darmstadt mit Matthias Kalbfuss als Stellvertreter, Pfarrer Bernhard Dienst von der Trägerkonferenz Darmstadt-Land mit Barbara Jacobs als Stellvertreterin, Dekan Dr. Raimund Wirth als Vertreter des Dekanats-synodalvorstand mit Dr. Livia Burkhardt als Stellvertreterin sowie Susanne Zimmermann von der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft Ober-Ramstadt mit Kerstin Erhard als Stellvertreterin gewählt.
Dr. Annette Laakmann dankte allen Synodalen und Gästen und lud zum Schluss noch zur Veranstaltung „75 Jahre Darmstädter Wort“ am 15. Juli in die Stiftskirche ein. Mit dem Abendsegen durch den stellvertretenden Dekan Sven Sabary endete die Synodaltagung.
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