Friedensgebet auf dem Luisenplatz
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DekanatFriedensgebet 24.02.2022 LuisenplatzKrieg soll nach Gottes Willen nicht sein
Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse fordert bei Friedensgebet auf dem Luisenplatz, Angriff auf die Ukraine unverzüglich zu stoppen
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Die Nachricht von der Invasion Russlands in die Ukraine am Morgen hat die Kirchen in Darmstadt bewogen, ihr für Samstag geplantes Friedensgebet vorzuziehen. Daher riefen das Evangelische und Katholische Dekanat sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zu einem ökumenischen Friedensgebet um 12 Uhr auf dem Luisenplatz in Darmstadt auf.
Rund 50 Personen kamen am Donnerstag zusammen, um miteinander zu beten, zu schweigen und zu diskutieren. Bernd Lülsdorf, Referent des Katholischen Dekanats schilderte noch einmal die Ereignisse der Nacht und des frühen Morgens, wie sie die Medien berichteten. „Es ist Krieg“, sagt Ulrike Schmidt-Hesse, Dekanin des Evangelischen Dekanats Darmstadt, „es ist Krieg in Europa.“ Es sei erschreckend zu sehen, dass alle diplomatischen Bemühungen nicht gefruchtet hätten. „Wir denken an die Menschen in der Ukraine, die vom Krieg betroffen sind“, so die Dekanin.
Krieg bedeute immer entsetzliches Leid, Tod und Zerstörung von Existenzen. Viele Menschen in Deutschland wüssten dies aus der Geschichte, Geflüchtete aus unmittelbarer Erfahrung. Ulrike Schmidt-Hesse dachte auch an die Menschen, die in Darmstadt leben und aus der Ukraine und aus Russland stammten und dort Familie haben: „Sie sind in großer Sorge, und wir teilen sie mit ihnen.“ Die Kirchen sagten: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Das hätten sie nach dem zweiten Weltkrieg erkannt. „Wir bekräftigen dies heute als Kirchen in Darmstadt in Verbundenheit mit den Kirchen in der ganzen Welt.“
Die Dekanin forderte, „den Angriff auf die Ukraine unverzüglich zu stoppen“. Die Waffen müssten zum Schweigen gebracht werde. Politikerinnen und Politiker müssten zu Verhandlungen zurückkehren und gewaltfreie Lösungen suchen. Es müsse Verhandlungen geben über eine Friedensordnung in Europa, die die Interessen aller Staaten berücksichtige und nachhaltigen Frieden garantiere. „Waffenlieferungen sind keine Lösung“, sei die Position der Kirchen, „wir brauchen nichtmilitärische Lösungen für einen gerechten Frieden in Europa.“
Die Dekanin lud zum gemeinsamen Gebet ein, um auch Anteil zu nehmen am Leid der Menschen, die in der Ukraine betroffen sind, „aber auch in unserer Stadt“. Alle Wege müssten genutzt werden, als Einzelne und als Institutionen gewaltfreie politische Lösungen zu stärken. Die Hoffnung, dass es gewaltfreie Lösungen des Konflikts geben könne, sollten nicht aufgegeben werden.
Bürgermeisterin Barbara Akdeniz, die auch den Oberbürgermeister vertrat, zeigte sich „bewegt, traurig und wütend“. Es sei „für uns alle nicht greifbar, dass Krieg in Europa ist“. Die Stadt Darmstadt stehe in engem Kontakt mit ihrer Partnerstadt Ushgorod in der Ukraine. Auch sie forderte einen sofortigen Stopp der militärischen Angriffe. „Wir müssen alles dafür tun, damit die Menschen wieder in Frieden leben können.“
Dr. Annette Laakmann, Vorsitzende der Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats, und Evangelos Kyprianidis vom Vorstand der ACK, beteten anschließend gemeinsam das „Friedensgebet der Vereinten Nationen“. Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse lud danach zu einer Schweigeminute ein. Abschließend stimmte Bernd Lülsdorf noch das Friedenslied „We shall overcome“ an und lud zum nächsten Friedensgebet am Montag, 28. Februar, 18 Uhr, in Darmstadt auf dem Kapellplatz ein. Dort soll ab dann jeden Montagabend in ökumenischer Verbundenheit für den Frieden gebetet werden. Weitere Friedensgebete und -andachten:
Do 24.02. um 18.30 Uhr: OBER-RAMSTADT/ROHRBACH, Friedensgebet (3G), Waldenserkirche, Pragelatostr. 112,
Fr 25.02. um 19 Uhr: OBER-RAMSTADT, Friedensandacht (3G), Evang. Kirche, Grafengasse/Friedhofstr.
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