Detlef Gallasch wechselt nach Griesheim
Detlef Gallasch
04.06.2021
ds_rk
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Ein „Aha-Erlebnis mit der Bibel“ verschaffen
Pfarrer Detlef Gallasch wechselt von Darmstadt nach Griesheim
Nach neun Jahren in der Evangelischen Stadtmission Darmstadt wechselt Pfarrer Detlef Gallasch zum 1. Juli zur Evangelischen Melanchthongemeinde nach Griesheim. Von seiner Gemeinde ist er zusammen mit seiner Familie jetzt in einem Gottesdienst verabschiedet worden. Sein Nachfolger in der Stadtmission wird Gemeinschaftspastor Ralph Sperling.
Als einen „Volltreffer“ bezeichnet er seine Stelle in Darmstadt. Viel Gutes habe er in seiner Zeit in Darmstadt erlebt. Doch jetzt sei „Zeit für Neues“. Zunächst wechselt Detlef Gallasch vom Evangelischen Dekanat Darmstadt-Stadt ins Nachbardekanat Darmstadt-Land. Die beiden Dekanate fusionieren jedoch in einem halben Jahr. Dass er dadurch doch im Dekanat bleibe, hob Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse in ihrem Grußwort bei der Verabschiedung hervor. Ebenso bedankte sie sich für seine „zugewandte und kompetente Arbeit in der Ausbildung ehrenamtlicher Predigerinnen und Prediger“, die er seit 2019 im Dekanat – auch während der Corona-Pandemie – geleistet hat.
Viele Ideen durfte Detlef Gallasch in der Stadtmission umsetzen, wie er sagt, zuletzt das Impftaxi. Dazu besorgte er drei Fahrradrikschen, vorn Rollstuhl, hinten Fahrrad. Ehrenamtliche haben den Fahrdienst von Impfwilligen aus dem Stadtgebiet zum Impfzentrum im Darmstadtium dann übernommen. „Ein Beispiel für nachhaltige Mobilität“, wie der im Ruhrgebiet aufgewachsene Theologe sagt, dem das Thema im Kampf gegen den Klimawandel ernst ist. Er selbst fährt viel Fahrrad und paddelt in seiner Freizeit gern auf dem Altrhein.
Geprägt worden sei er durch die Jugendarbeit einer Oberhausener Kirchengemeinde mit eher „frommer Ausrichtung“. Hier habe er den „Glauben als große Befreiung und Freiheit erlebt“. Nach seinem Studium mit Stationen an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld, in Leipzig und Bochum und dem Vikariat in Essen trat er ebenfalls in Essen im Weigle-Haus, einem evangelischen Jugendhaus, seine erste Stelle an. Zwei Auslandssemester verbrachte er in Ungarn, denn hier hatte Detlef Gallasch nach seinem Zivildienst bereits ein Praktikum beim Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) gemacht und die Sprache erlernt.
Mehrere Gemeindeglieder der Stadtmission betonten bei der Verabschiedung, dass Detlef Gallasch ihnen die Auslegung von Gottes Wort in Bibelstunde und Gottesdienst noch einmal neu nahegebracht hätte. Als „großen spirituellen Augenblick“ bezeichnet er selbst ein „Aha-Erlebnis mit der Bibel“. Verkündigung und Seelsorge lagen ihm am Herzen, wie der Achtundvierzigjährige sagt. Die Stadtmission mit 139 Mitgliedern schätzte er als „sehr aktiv“. Der Gottesdienstbesuch hätte vor Corona bis zu 120 Menschen gezählt. „Es hat Freude gemacht, hier zu predigen“, sagt Gallasch.
Auch die Konfirmandenarbeit mit kleinen Gruppen habe ihn erfüllt, weil hier „die Atmosphäre sehr persönlich war“. Einen neuen Horizont hat ihm die Arbeit mit der Gruppe vom Blauen-Kreuz eröffnet. Gallasch hat großen Respekt vor dem, was alkoholkranke Menschen Tag für Tag leisten, wenn sie abstinent bleiben. Auch die Ökumene in der Stadt hat er, etwa bei der Nacht der Kirchen, sehr geschätzt, ebenso wie die Arbeit der Evangelischen Allianz Darmstadt. Besonders am Herzen lag ihm außerdem die Partnerschaft mit der Evangelischen Gemeinde in Darmstadts Partnerstadt Bursa.
Für seinen Humor und seine Kreativität wurde Detlef Gallasch in seiner Gemeinde geschätzt. Darüber hinaus hatte der verheiratete Vater zweier Kinder im Jugendalter auch am Religionsunterricht in der Bertolt-Brecht-Schule Freude, etwa, als er einen „Escape Room“ zur Bibel mit Schülerinnen und Schülern gebaut habe.
Während der Corona-Pandemie sei in der Stadtmission „kein Gottesdienst ausgefallen“. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter habe seine sehr gute Kamera mitgebracht und ein Team von Ehrenamtlichen übertrug seit 26. März 2020 die Gottesdienste aus dem Gemeindezentrum der Stadtmission im Livestream ohne Publikum. Wenn ihm hierbei auch die „direkte Rückmeldung fehlte“, habe er wichtig gefunden, so das Gemeindeleben weiterzuführen und dennoch Gemeinschaft zu ermöglichen.
Von sich selbst sagt er, dass er „gern improvisiert“. Über die digitalen Möglichkeiten hinaus habe er in der Coronazeit „viel telefoniert und Postkarten geschrieben“. Eine besondere Möglichkeit fand er mit seiner Gemeinde, indem sie im Corona-Sommer unter Einhaltung der Hygieneregeln fast durchgehend Gottesdienst im Freien auf der Oberförsterwiese feiern konnte. Auch hier wurde jeder Gottesdienst gefilmt und online gestellt.
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