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Projekt „AGIL“ für hochaltrige Menschen gestartet

pixabay.com/geraltSeniorin auf Spaziergang mit Begleiterin.Das Projekt „AGIL“ will hochaltrige Menschen durch Bewegungsförderung vor Pflegebedürftigkeit bewahren.

Das Modellprojekt „AGIL“ (Aktiv geht’s immer leichter) von Diakonie Hessen und Bildungsakademie des Landessportbundes ist nun offiziell gestartet. AGIL bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen.

„Wir dürfen die zunehmende Zahl pflegebedürftiger alter Menschen nicht einfach nur hinnehmen und den Pflegenotstand beklagen. Pflegebedürftigkeit im hohen Alter können wir durch Bewegungsförderung verhindern oder zumindest mindern“, so Vorstand Dr. Harald Clausen beim Start des Kooperationsprojekts „AGIL“.

Menschen durch Bewegungsförderung vor Pflegebedürftigkeit bewahren

Im Alter von 80 Jahren und mehr nehmen die gesundheitlichen Einschränkungen von Männern und Frauen meist deutlich zu. Gleichzeitig sind über 80-Jährige die Altersgruppe in der Bevölkerung mit der höchsten Zuwachsrate. Viele hochaltrige Menschen leben sozial zurückgezogen, meist unfreiwillig und sind in ihrer Mobilität eingeschränkt. Hier setzt AGIL an.

In Hessen ist das Projekt in zwei Landkreisen mit hohem Altersanteil - dem Odenwaldkreis und dem Vogelsbergkreis - gestartet. Zusätzlich sind Stadt und Landkreis Offenbach durch die regionale Diakonie mit einbezogen. Im Jahr 2019 starten in den drei Regionen Schulungen für Freiwillig Engagierte, aber auch Familienangehörige. Sie sollen im Anschluss interessierte hochaltrige Menschen regelmäßig besuchen und sukzessive an 52 Übungen – für jede Woche des Jahres eine – heranführen.

Das Projekt wird für drei Jahre vom Hessischen Sozialministerium und den Pflegekassen in Hessen gefördert. AGIL knüpft an das erfolgreiche Bewegungsprogramm „moment!“, (moment-hessen.de) an, eine Bewegungsförderung für Menschen mit und ohne Demenz. Das AGIL-Konzept basiert auf den positiven Erfahrungen des Age Instituts in Helsinki. Kunnon eväät, was so viel heißt wie „Gesundheit gehört zum guten Leben“, setzt auf gezielte individuelle Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause und macht in Finnland landesweit Schule.

Modellprojekt AGIL

Das Modellprojekt AGIL bietet ehrenamtlich Engagierten, Übungsleitern und Akteuren aus Sport und Bewegung, Aktiven aus Kirchen- und Moscheegemeinden, Betreuungskräften, Angehörigen und allen Interessierten eine kostenlose Fortbildung zur gezielten individuellen Bewegungsförderung von hochaltrigen Menschen in deren Zuhause. Hochaltrige Menschen, d. h. Menschen, die über 80 Jahre alt sind, gehören gegenwärtig zur am stärksten wachsenden Altersgruppe in Deutschland. Durch Maßnahmen der Kurzaktivierung für Körper und Geist soll Gesundheitsförderung im Alltagsleben verankert werden. Hierzu wurden Übungskarten und ein Handbuch mit Erläuterungen entwickelt. Die Übungen können von Betreuungskräften, freiwillig Engagierten oder Angehörigen einfach und schnell angeleitet und durchgeführt werden. Die kostenfreie eintägige bzw. 1,5-tägige Qualifizierungsmaßnahme wird in jeder Region zweimal pro Jahr angeboten. Das Land und die Pflegekassen in Hessen unterstützen das Modellprojekt mit insgesamt 430.000 Euro für drei Jahre.

Kontakt:
Diakonie Hessen
Dagmar Jung
Ederstraße 12, 60486 Frankfurt
Tel.: (069) 7947-6329

dagmar.jung@diakonie-hessen.de

 

 

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