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Ökumenischer Gottesdienst 80 Jahre Brandnacht

Bischof Peter Kohlgraf

Zum 80. Jahrestag der Darmstädter Brandnacht hatten das Evangelische Dekanat und der Katholische Pastoralraum zum Ökumenischen Friedensgottesdienst am 11. September in die Stadtkirche eingeladen. Rund 500 Menschen kamen. Bischof Dr. Peter Kohlgraf hielt die Predigt, die Liturgie leitete Dekan Dr. Raimund Wirth. Darmstädter Kantorei, Solisten und ein Instrumentalensemble gestalten den Gottesdienst unter der Leitung von Christian Roß und Jorin Sandau musikalisch.

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Guido SchiekRund 500 Besucherinnen und Besucher waren da

Ökumenischer Friedensgottesdienst zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Brandnacht am 11. September in der Stadtkirche

Es war ein bewegender ökumenischer Gottesdienst in der Stadtkirche am 80. Jahrestag der Darmstädter Brandnacht, zu dem rund 500 Besucherinnen und Besucher gekommen waren. Ein würdiges Gedenken der Opfer und Bedenken der Ursachen und Folgen dieses dramatischen Kriegsereignisses vom 11. September 1944.

Oberbürgermeister Hanno Benz sagte eingangs in seiner Ansprache, dass die Zerstörung der Stadt schon lange vorher begonnen hätte, nämlich mit der Ausgrenzung jüdischer Menschen und Andersdenkender schon vor 1933. Bis heute ziehe die Stadt Lehren aus der Brandnacht. Es gelte heute mehr denn je, die Demokratie zu schützen.

Bischof Dr. Peter Kohlgraf betonte in seiner Predigt, dass Gott an der Seite jedes Opfers von Gewalt und Krieg stehe. Angesichts der aktuellen Kriege gelte es als Kirchen bei aller Realpolitik auch die Friedensvisionen wachzuhalten.

Dekan Dr. Raimund Wirth gestaltete feinfühlig die Liturgie, Präses Dr. Annette Laakmann begrüßte herzlich und wirkte bei den Fürbitten gemeinsam mit Evangelos Kyprianidis von der ACK und Pfarrer Johannes Gans vom Katholischen Pastoralraum mit.

Eindrücklich auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes: Rahel Maas (Sopran) und Christos Pelekanos (Bass) sangen „Wie liegt die Stadt so wüste“ von Matthias Weckmann (1663), begleitet von Regionalkantor Jorin Sandau. Die Gemeindelieder begleiteten Sandau und Stadtkirchenkantor Christian Roß.

Im Anschluss folgte der Gang mit Kerzen zum Kapellplatz, wo Bischof, Dekan, Oberbürgermeister und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Yücel Akdeniz, Kränze niederlegten. Hier sangen Mitglieder der Darmstädter Kantorei und des Vocalensembles abschließend stimmungsvoll die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger (1945) unter der Leitung von Christian Roß.

Um 23.55 Uhr läuteten die Kirchenglocken in der Innenstadt zum Gedenken an den Beginn des verheerenden Luftangriffs vor 80 Jahren, der in rund 25 Minuten mehr als 11000 Menschenleben auslöschte.


Hintergrund:

In der Nacht vom 11. zum 12. September 1944 war Darmstadt, die damalige hessische Landeshauptstadt, das Ziel von 234 Bombern der fünften Luftflotte der britischen Royal Air Force. Sie zerstörten oder beschädigten rund 80 Prozent der Häuser in der Alt- und der Kernstadt. Mehr als 11000 Menschen - jedes fünfte Kind - starben, rund 66000 von damals 110000 Stadtbewohnerinnen und -bewohnern wurden obdachlos.

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