Interreligiöser Chor Frankfurt setzt Zeichen des Friedens

21.10.2023
ds_rk
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Zeichen des Friedens
Interreligiöser Chor Frankfurt am 18. Oktober zu Gast in Darmstadt
Ein bewegendes Zeichen des Friedens hat der Interreligiöse Chor Frankfurt mit seinem Konzert am 18. Oktober im Justus-Liebig-Haus in Darmstadt abgegeben. Ulrike Hofmann, Pfarrerin für Ökumene und Interreligiösen Dialog im Dekanat, hat diesen gemeinsam mit Winfried Kändler, Referent für Bildung und gesellschaftliche Verantwortung, und Senay Altintas von der Emir-Sultan-Moschee gemeinsam eingeladen.
Das Konzert stand unter dem Eindruck der Terroranschläge der Hamas, die Krieg in Israel und Gaza auslösten. Immer wieder gaben Chormitglieder in der Moderation zwischen den Liedern ihrer Betroffenheit Ausdruck. "Wir beten für die Befreiung der Geiseln", so ein Chormitglied. Danach sangen die christlichen, jüdischen und muslimischen Sängerinnen und Sänger ein Lied nach Psalm 126: "Bringt zurück die jetzt gefangen, lass sie bald nach Haus gelangen".
"Wir verurteilen den Anschlag und sind bei den Opfern und auch bei den betroffenen Jüdischen Gemeinden hier", hieß es weiter in der Moderation. Die 25 Sängerinnen und Sänger sowie Solisten unter der Leitung von Bettina Strübel und Daniel Kempin trugen Lieder vor, die sich vor allem den Psalmen (hebräisch Tehillim) widmeten und etwa von Schutz und Zuflucht in Gottes Nähe und letztlich der Liebe Gottes handelten.
Als Solisten brillierten der Tenor David Jakob Schläger, die Sopranistin Katie Lipow, Mehmet Ungan (Ney und Gesang), Pianist Andreas Sommer und Daniel Kempin (Gitarre und Gesang).
Das Singen von Texten aus der jeweils anderen Religion, das Eintauchen in die andere Religion, sei ein Versuch, sich solidarisch zu machen und mit Respekt und Empathie von der Friedenssehnsucht der jeweils anderen Religion zu singen, sagte etwa Chorsänger Hellwig Wegner-Nord, evangelischer Pfarrer in Ruhestand. So sang der Chor Psalm-Vertonungen von Louis Lewandowski (1821-1894), Israel Lazarus Mombach (1813-1880), Otto Nicolai (1810-1849) und Camille Saint-Saens (1835-1921) sowie jüngere Stücke von Murat Coskun (Jg. 1972), Voklan Akkoc (Jg. 1984), Abraham Zwi Idelsohn (Jg. 1975) und Khadija Zeynalova (Jg. 1975).
Chorleiterin Bettina Strübel, Kantorin im Evangelischen Dekanat Frankfurt-Offenbach, lud das Publikum immer wieder zum Mitsingen ein. Texte und Noten waren groß auf der Leinwand hinter dem Chor zu lesen. So schloss der Chor mit dem bekannten Lied "Rivers of Babylon" von Boney M (Original von den "Melodians") in einer neuen Chor-Bearbeitung von Christoph Emanuel Langheim von 2022.
Im Anschluss war noch Gelegenheit zum Austausch bei Getränken und einem kleinen Imbiss.
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