Angriff auf Israel
Evangelische Kirche: „Unsere Gebete sind bei den Menschen in Israel“
pixabay/Buecherwurm_65(composed)
10.10.2023
vr
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback
Kirchliche Vertreter*innen haben mit Entsetzen auf die Eskalation des Nahost-Konflikts reagiert. Am Samstag (7. Oktober 2023) hatte die radikale Palästinenserorganisation Hamas Tausende Raketen aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert. Dabei kamen Medienberichten zufolge Dutzende Israelis ums Leben oder wurden verschleppt. „Ich verurteile die furchtbaren terroristischen Angriffe zutiefst", teilte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, in den Sozialen Medien der EKD mit. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Israel, deren Land wir noch vor wenigen Tagen besucht haben“, so die Präses der westfälischen Kirche. Kurschus hatte Anfang Oktober mit einer Delegation der EKD Israel und Palästina besucht. Damals hatte sie sich besorgt über das Zusammenleben der Religionen im Heiligen Land geäußert.
Vorgehen der Hamas verurteilt
Für die katholische Kirche erklärte der deutsche Vorsitzende der Friedensorganisation „Justitia et Pax“, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer: „Wir verurteilen auf Schärfste das Vorgehen der Hamas. Es trifft Unschuldige, verbreitet Angst und Schrecken und stellt die Existenz Israels in Frage.“ So sei die „komplexe Konfliktkonstellation zwischen Israel und Palästina“ nicht zu lösen. Die „Solidarität, Gedanken und Gebete“ seien mit all denen, die „unter diesen Akten der Gewalt leiden und denen die trotzdem an der Hoffnung eines friedlichen Zusammenlebens von Israelis und Palästinensern festhalten.“
Volle Solidarität mit Israel erklärt
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sprach nach einem Telefonat mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog von einem „schockierenden Ausmaß der Angriffe der Hamas“. Israel müsse sich gegen den „brutalen Terror“ verteidigen. Seine volle Solidarität gelte „unseren angegriffenen israelischen Freunden“. Er habe Präsident Herzog seine Anteilnahme an den vielen Toten und Verletzten ausgedrückt und seine Sorge um das Schicksal derer, die noch in Gefahr seien.
Eskalation in Nahost befürchtet
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnet die Angriffe der Hamas auf Israel als „Akt der Eskalation“ ohne Vorbild. Im Sender „Phoenix“ erklärte sie, dass sie sich um eine unkalkulierbare Ausbreitung des Konflikts im Nahen Osten sorge. Sie verurteile zudem die Geiselnahmen von israelischen Zivilisten durch die Hamas. Die Bundesregierung steht nach Worten Baerbocks an der Seite Israels. Die Außenministerin warnte zugleich vor Reisen in die Krisenregion.
--
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Darmstadt hat diese Stellungnahme des Bundesverbandes veröffentlicht:
Krieg im Heiligen Land – Solidarität und Gebet
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, hat in einem Brief an den Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster, seine Solidarität angesichts der dramatischen Ereignisse in Israel ausgedrückt.
„Mit Bestürzung“ verfolge er die Nachrichten aus Israel, schreibt Erzpriester Miron. Im Namen aller Mitgliedskirchen der ACK sichert er das Gebet um Frieden und um ein Ende der Gewalt zu.
Mit Blick auf die Lage in Deutschland verurteilt Erzpriester Miron jegliche Form von Antisemitismus und bekräftigt, „mit all unseren zur Verfügung stehenden Mitteln“ dagegen vorzugehen, verbunden in der Hoffnung, dass ein freies und sicheres Leben hierzulande möglich ist. Er schließt seinen Brief mit den Worten: „Wir denken an die Menschen in Israel, wir trauern um die vielen Menschen, die grausam aus dem Leben gerissen wurden. Wir wissen uns verbunden mit unseren jüdischen Mitbürgern hierzulande. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihnen.“
Quelle: https://www.oekumene-ack.de/aktuell/nachrichtenarchiv/artikel/artikeldetails/krieg-im-heiligen-land-ack-sichert-solidaritaet-und-gebet-zu/
Der Vorstand der ACK Darmstadt schließt sich diesem Worten an und lädt konkret dazu ein, gemeinsam für den Frieden zu beten:
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine findet jeden Montag um 18 Uhr auf dem Kapellplatz ein ökumenisches Friedensgebet statt (ab 6. November in St. Ludwig). Ab jetzt wird dabei auch der Krieg in Israel angesprochen werden und Gegenstand der Fürbitten sein. Das ökumenische Friedensgebet ist offen für alle, die ihren Wunsch nach Frieden im Gebet ausdrücken wollen – unabhängig von ihrer Religions- und Kirchenzugehörigkeit.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken