9. Nacht der Kirchen am 16. Juni
Dekanat
19.06.2023
ds_rk
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Stärkung für die Seele
Tausende kommen zur Nacht der Kirchen in der Innenstadt und feiern auf dem Friedensplatz
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Auf dem Vorplatz spielen Kinder Fußball, während in der Johanneskirche die ersten Besucherinnen und Besucher am Freitagabend einen meditativen Rundgang starten. Stationen zum Thema „Was ist der Mensch?“, von einem Hauskreis der Gemeinde vorbereitet, regen zum Nachdenken, Zuhören und Mitmachen an - so wie der als Hochzeitstafel gestaltete Altar. Gleichzeitig öffneten 13 weitere Gotteshäuser in der Innenstadt ihre Türen bei der neunten Auflage der Nacht der Kirchen, die von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Darmstadt veranstaltet wurde. Rund 5000 Menschen haben die Nacht der Kirchen nach ersten Zählungen in den Gemeinden insgesamt besucht.
Es gab viel Musik, Impulse für Geist und Seele, Heiteres und Besinnliches beim Glaubensfest, das seit 2006 in Darmstadt gefeiert wird. Einer der Höhepunkte war das Open-Air-Konzert der Kölner Band „Koenige & Priester“ beim Jugendprogramm auf dem Friedensplatz, deren Musik im Laufe des Abends rund 1500 zumeist junge Menschen sichtlich genossen. Das Kunstprojekt „Staunensworte“ lockte zahlreiche Gäste in die Kirche St. Elisabeth. Zu sehen waren hier Plakate mit Wörtern wie „Menschenstärkerin“, „Glückseligkeit“ oder „Weltschmerz“, zu hören gab es Poetisches von dem Wortakrobaten Marco Michalzik und dem Musiker Manuel Steinhoff, zu drucken gab es verschiedene Motive in der mobilen Druckwerkstatt. In der Martinskirche begeisterten etwa die „Jazz-Angels“ aus Weiterstadt, danach verweilten viele noch vor der Kirche an der Lutherbude, die Getränke und Snacks anbot. Währenddessen traten in der nahegelegenen Stadtmission die Flötistin Annette Graumann und ihr Mann, der Gitarrist Matthias Graumann mit Stücken von Bach bis Piazzolla auf, im Wechsel mit dem A+O-Theater Roßdorf, das mit Szenen aus der Komödie „Tatort Bibel“ gastierte.
Konzerte unterschiedlicher Stilrichtungen sorgten in der Stadtkirche für viel Publikumszuspruch, so der Tenor und Pfarrer Mark Adler mit Finn Krug an der Orgel, das Gospelensemble Soli-7 aus Eberstadt oder Pfarrer Liedermacher Clemens Bittlinger, der mit Propst Stephan Arras auftrat. Das Zusammenspiel der Orgelvirtuosen Finn Krug und Lukas Euler, die die Grenzen zwischen Klassik und Jazz ausloteten, begeisterte in der Pauluskirche. Viel Beifall gab es auch in der Bessunger Kirche, wo der Chor unter der Leitung von Joachim Enders Motetten von Bach sang, und in der Liebfrauenkirche, wo geistliche Lieder verschiedener Epochen erklangen.
Gut besucht waren auch die Angebote in der Stiftskirche wie das Abendgebet mit Segnung mit Pfarrerin Sylvia Richter und Team. Ebenso der Vortrag „Gut leben bis zuletzt“ von Dr. Mathias Pfisterer und die Auftritte des Darmstädter Kammerchors unter der Leitung von Christian Roß, aber auch die Informations- und Begegnungsstände rund um Seelsorge und Diakonie. Vor der Friedenskirche gab es Stockbrot am Lagerfeuer und Spielangebote, drinnen einen Bibelleseabend und eine Taizé-Andacht. Lobpreislieder und afrikanische Gospelmusik prägten das Angebot in der Adventgemeinde „Leben im Zentrum‘“, während in der Rumänisch-Orthodoxen Kirche die Liturgischen Gesänge und das Abendgebet in rumänischer und griechischer Sprache im Mittelpunkt standen.
Mit einem ökumenischen Nachtgebet klang die Nacht der Kirchen in St. Ludwig stimmungsvoll aus. Ein großer ökumenischer Projektchor unter der Leitung von Jorin Sandau, Lukas Euler und Esther Frankenberger sang und es wirkten Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedenen Kirchen der ACK mit. „Wir haben eine Nacht voller Licht und voller verschiedener Klänge erlebt, Stärkung für die Seele“, sagte Pfarrerin Ulrike Hofmann, Vorsitzende der ACK, vor mehr als 600 Menschen. Ein Jugendlicher sprach davon, dass „die Kirche Halt in schwierigen Zeiten“ gebe, und jede Kirche „Bock auf junge Leute haben“ sollte. „Es ist wichtig, dass Christen gerade in diesen Zeiten zusammenrücken und sich auf ihre Gemeinsamkeiten besinnen“, sagt Jenny Wenderlein aus der Freikirche ICF über die Nacht der Kirchen.
Ulrike Hofmann zog abschließend positive Bilanz: „Überall an den Orten war ein guter Geist spürbar“, so die Ökumene-Pfarrerin, „alles war liebevoll vorbereitet.“ Ihr Kollege Clemens Bittlinger, der die Nacht der Kirchen mit ihr federführend organisiert hat, sagt: „Diese Nacht der Kirchen hat gezeigt, wie bunt und engagiert die verschiedenen Konfessionen, Gemeinden und Kirchen in Darmstadt aufgestellt sind. Ein Mut machender Neustart nach Corona!"
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